AUFBAU-Workshop: Das soziale Gehirn - Soziale Bindung & Gehirnentwicklung

Wie Resultate aus der Neurobiologie zeigen, stellen soziale Bindungen zwischen Kind und Bezugsperson(en) einen protektiven Faktor dar, der Stressresililenz erhöht und Affektregulation fördert.

 

Inhalt:
Die Gehirnentwicklung eines Babies ist nach der Geburt in weiten Teilen noch nicht abgeschlossen. Sie erfolgt ganz besonders in den ersten Lebensjahren durch neuroplastische Prozesse (entwicklungs- und erfahrungs-abhängige Veränderungsprozesse im Gehirn). Äußere Stressfaktoren, die von Bezugspersonen nicht abgepuf­fert werden, können die Neuroplastizität im kindlichen Organismus dahingehend beeinflussen, dass Kinder ein neurophysiologisches Profil mit hoher Stressanfälligkeit entwickeln. Diese Stressanfälligkeit wirkt bis ins Erwachsenenalter prägend.

Wie Resultate aus der Neurobiologie zeigen, stellen soziale Bindungen zwischen Kind und Bezugsperson(en) einen protektiven Faktor dar, der Stressresililenz erhöht und Affektregulation fördert. Hierbei spielt das oxytozin­erge System eine Schlüsselrolle. Oxytocin wirkt antagonistisch zu Stresshormonen, beeinflusst emotionale Reaktionen positiv und forciert Lernbereitschaft.

 

Programm:

  • Kindliche Gehirnentwicklung:

Die frühkindliche Gehirnentwicklung erfolgt graduell und regionsspezifisch. Die schrittweise Hirnreifung hängt in be­trächtlichem Ausmaß von Interaktionen zwischen dem Klein­kind und der sozialen Außenwelt ab und spiegelt sich im neurophysiologischen Profil des Kindes wider.

  • Kritische Zeitfenster der kognitiven Entwicklung:

Neuroplastizität findet insbesondere postnatal sowie im Kindesalter und in der Adoleszenz statt. Diese Entwicklungs­phasen gehen mit spezifischen Lern- und Gedächtnisprozessen einher, die das kognitive Potenzial und Sozial-verhalten prägen.

  • Soziale Bindungen:

Kooperativität bildet eine Grundvoraussetzung für soziale Kognition und die Entwicklung von Empathiefähigkeit. Eine besondere Rolle in der kooperativen, transgenerationalen Wissensvermittlung spielen neben den Eltern auch allo-parentale Personen (dh. nicht-elterliche Bezugspersonen).

 

 

Ziele:

Ziel dieses Workshops ist es, Menschen, die mit Kindern, Jugendlichen oder neurodiversen Erwachsenen arbeiten, wesentliches Know-how im Bereich der Neurobiologie, insbesondere der Gehirnentwicklung, zu vermitteln. Anhand von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen besprechen wir, wie das Wissen um neurobiologische Vorgänge sinnvoll und erfolgreich im beruflichen Alltag eingesetzt werden kann.

 

Zielgruppe:

Menschen, die mit Kindern, Jugendlichen oder neurodiversen Erwachsenen Arbeiten (wie zB: Psycholog_innen, Sozialarbeiter_innen, Sozialpädagog_innen, Therapeut_innen, Lehrer_nnen, Sonder- und Heilpädagog_innen sowie ähnliche Berufsfelder und alle Menschen mit Interesse an Zusammenhängen zwischen Hirnentwicklung und sozialen Erfahrungen im Kindesalter).

 

Methoden:

FALLREFLEXIONEN (Gruppenreflexion)

Am Beispiel praktischer Fälle, werden die Folgen von Stress und negativen sozialen Erfahrungen (z.B. Ver­nachlässigung) auf die Gehirnentwicklung und kognitiven Fähigkeiten von Kindern, Jugendlichen und im späteren Erwachsenenalter erörtert.

EINZEL- UND GRUPPENÜBUNGEN

Praktische Beispiele zur Vertiefung des Verständnisses für kogntionswissenschaftliche Konzepte, z.B. Neuroplastizität, Wahrnehmung und Emotionen, sowie Lernen und Stress.

 

Referentin:
Dr.in Isabella Sarto-Jackson
Neurobiologin, Lektorin sowie Referentin;
Geschäftsführerin des Konrad-Lorenz-Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung;
Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Neurowissenschaften;
Außerdem Engagement im Bereich der Sozialpädagogik: Gemeinsam mit Therapeut_innen führt sie Psychoedukation bei schwierigen Kindern und Jugendlichen durch und begleitet Eltern und Betreuer_innen mittels psychoedukativer Ansätze...

Termin/Ort:
26.11.2024 ; von 12:00 - 17:00 Uhr (= 5 Ausbildungseinheiten)
5020 Salzburg (der genaue Kursort wird bei Anmeldung bekannt gegeben)

Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt € 185 (exkl. 10% MwSt.)
(Mitgliedsgesellschaften der Pro Mente Austria erhalten eine Ermäßigung von 10%)

Anmeldeschluss:

21. Oktober 2024


!!!Nach Begutachtung durch den BÖP (Berufsverband Österreichischer Psycholog_innen) wird dieser Workshop als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß Psychologengesetz 2013 mit 5 Fortbildungseinheiten anerkannt.

Detaillierte Informationen und Anmeldung unter fortbildung@promentesalzburg.at; Tel: 0699/14511718; Mag.a Elisabeth Gruber.

Es gelten die AGBs für Seminare, Lehrgänge, Workshops